Review Alpen Rodeo 2021 (27.06. - 02.07.2021 | 29.08. - 03.09. 2021)

 

2020 war ein verrücktes Jahr. Alles drehte sich um ein gewisses Wort das mit C anfängt. Wir wollen hier nicht näher darauf eingehen, denn jeder weiss Bescheid. Leider wurden auch wir mehr oder weniger gezwungen, das Alpen Rodeo ausfallen zu lassen und auf 2021 zu verschieben. Wir hatten keine andere Wahl. Deshalb haben wir uns hingesetzt und uns überlegt was wir machen könnten um das "verlorene" Jahr irgendwie auszugleichen. Das Alpen Rodeo 2020 war natürlich bereits ausverkauft als wir die Entscheidung treffen mussten, das es nicht stattfinden kann. Die Idee war dann, 2021 einfach 2 Alpen Rodeo(s) zu machen mit identischer Strecke. Mit einer kleinen aber super sympathischen und gemütlichen Truppe im Juni, sowie in gewohnter Größe im September. Gesagt, getan!

Als zusätzliche Aufgabe mussten wir für 2021 in relativ kurzer Zeit eine Alternative für unseren traditionellen Startplatz direkt am Stoderzinken finden, da das Steinerhaus neu übernommen wurde und uns als Startlocation leider nicht mehr zur Verfügung stand. Hier konnten wir aber mit dem weltbekannten Skiort Schladming eine mehr als geniale Alternative finden! Insgesamt waren 2021 ca. 50 Teams am Start. Das Starterfeld war - wie gewohnt beim Alpen Rodeo - bunt gemischt und sehr interessant. Vom abgeranzten Daily Driver über Luxuslimos aus längst vergangen Tagen bis hin zu absoluten oder zukünftigen Klassikern, reinrassigen Sportwagen und einzigartigen Exoten war alles dabei! Inzwischen gibt es viele Teams die bereits zum zweiten oder sogar schon zum dritten Mal dabei waren.

Was in den kommenden 6 Tagen zwischen Schladming und Sanremo alles passiert ist, was wir erlebt haben, welche Highlights dabei waren und wie es den Teams ergangen ist, erfährst du in den untenstehenden Zeilen! Wir wünschen dir viel Spaß beim Lesen!  


Akkreditierung - Schladming

Die Akkreditierend fand direkt vor der neuen Startlocation in Schladming statt mit wunderbarem Blick auf die Planai. Nach und nach trafen die Teams ein und konnten sich gleich mal ein Bild von den anderen und ihren Fahrzeugen machen. Erste Fahrzeuge wurden mit den Alpen Rodeo Aufklebern und Startnummern beklebt, während beim ein oder anderen Bierchen fachgesimpelt oder erzählt wurde wie es überhaupt zur Teilnahme am Alpen Rodeo gekommen war.

Teams die schon mehrmals beim Alpen Rodeo am Start waren, feierten ein freudiges Wiedersehen und die Stimmung war Bombe. Anschließend startete direkt im Hotel die Akkreditierung wo der Ablauf der Veranstaltung sowie etwaige Besonderheiten erklärt wurden bevor es zum gemeinsamen Abendessen ging. Der Blick auf den Parkplatz war mal wieder abwechslungsreicher als so manche Oldtimermesse und viele Teams ließen es sich nicht nehmen nach dem Essen nochmals gemütlich die Fahrzeuge zu begutachten. 

Einige Teams verschwanden kurz darauf in ihre Zimmer um für die erste Etappe gut vorbereitet und ausgeschlafen zu sein, während andere - erfahrene Teams - in die Kellerbar wechselten um die hauseigene Bowlingbahn auszuprobieren, um sich bis spät in die Nacht einen sportlichen Wettkampf zu liefern. Nicht geklärt werden konnte die Frage ob kegeln mit Thomas anders ist als mit Dieter Bowlen :-)

Kurz nach Mitternacht war dann auch das letzte Bier ausgetrunken und die letzten verabschiedeten sich voller Vorfreude auf den nächsten Tag in ihre Unterkünfte.


Etappe 1 - Schladming - Cortina d'Ampezzo

Tag 1 des Alpen Rodes begann mit einem eher trüben Blick aus dem Hotel. Der Himmel zeigte sich stark bewölkt und es schien als könnte es jeden Moment zu regnen beginnen. Ein kurzer Blick aufs Handy bescherte den ersten Schockmoment. Großglockner für Motorräder und Fahrräder gesperrt, für Autos nur mit Schneeketten befahrbar. Na bravo, das fing ja schon mal gut an.

Die schlechte Nachricht sprach sich beim Frühstück unter den Teams schnell herum, konnte aber natürlich die gute Stimmung und Aufregung nicht drücken. Pünktlich um 08:30 startete das Briefing direkt am Parkplatz bei den Autos. Die Teams bekamen ihre Unterlagen für die erste Etappe und wie üblich beim Alpen Rodeo gab es mehrere Streckenvorschläge zwischen denen man auswählen konnte. Eine Variante führte traditionell über den Sölkpass, die Turracher Höhe und Nockalmstraße nach Mallnitz wo die Autos mittels Tauernschleuse nach Bad Gastein gebracht wurde. Nach einer Schleife über Zell am See erreichte man zur Mittagszeit die Auffahrt zur Großglockner Hochalpenstraße. Bis dahin zeigte sich bereits wieder die Sonne am Himmel, die Fahrbahn war noch nass aber der Glockner ohne Schneeketten befahrbar. Aufgrund der düsteren Wettervorhersage entschieden sich nur wenige Teams für den Glockner, wurden dafür aber mit Mega Schneepanorama im August belohnt! 

Die zweite Variante führte über den Sölkpass weiter nach Kärnten und Slowenien um die slowenischen Alpen zu bewzingen. Klassiker wie Vrsicpass, Predilpass oder die Mangartstraße standen in den Streckenvorschlägen. Danach schlängelte sich die Route immer westwärts durch Südtirol. Relativ unbekannte, aber geniale Pässe wie der Monte Zoncolan mit über 20$% Steigung konnten befahren werden bevor beide Varianten die Drei Zinnen Region rund um das Tagesziel Cortina D'Ampezzo erreichten.

Nach und nach trafen am frühen Abend die Teams im Stadtzentrum von Cortina ein. Die ersten trafen sich bereits in der sehr belebten Fussgängerzone bzw. Innenstadt von Cortina zum Essen während die anderen noch als Zusatzaufgabe zur Wochenchallenge bis spät in die Nacht Pässe fuhren :-) 

Unterm Veranstalterfahrzeug (BMW 740i) zeigten sich bereits erste unangenehme und frische Ölspuren am Parkplatz vorm Hotel. Nach kurzem Check wurde festgestellt das massive Servoölverluste (Servobehälter bereits leer) daran Schuld waren. Da kurz vor der Veranstaltung der Servobehälter gegen einen neuen getauscht wurde, wurde dieser als erster Verdächtiger identifiziert. Also hatten wir schonmal eine Aufgabe für den nächsten Morgen.... :-)


Etappe 2 - Cortina D'Ampezzo - Sölden

Tag 2 des Alpen Rodeos startete mit wolkenlosem Himmel, Sonnenschein und einem Traumpanorama auf die Berge rund um Cortina D'Ampezzo. Der weltbekannte Skiort zeigte sich in den frühen Morgenstunden von seiner schönsten Seite. Zeit, sich um die Ölflecken unter dem Auto Gedanken zu machen :-) 

Noch vor dem Frühstück waren wir zu Fuß unterwegs zu einer (klitzekleinen) Tankstelle mit der Hoffnung dort Servoflüssigkeit zu bekommen. Und nach einigen Minuten Fußmarsch wurden unsere Hoffnungen tatsächlich erfüllt. Stolz traten wir mit einem Liter Servoöl den Rückmarsch zum Hotel an, füllten den Behälter wieder auf und begaben uns zu den anderen Teams zum Frühstück. Schon kurz darauf gings zum Treffpunkt, der etwas oberhalb von Cortina auf einem "Lost-Place" Parkplatz lag. Dieser Parkplatz sieht seit mittlerweile 6 Jahren exakt gleich aus, sämtliche angefangen Baumaßnahmen sind seit Jahren unverändert. Scary Italy :-)

Gleich nach dem Briefing gings bei absolutem Traumwetter los in Richtung Sellagruppe. Absolute Klassiker wie Sellajoch, Grödner Joch, Passo Di Giau, Pordojjoch usw. lagen auf der Strecke. Im Gegensatz zum Lost-Place Parkplatz waren überraschenderweise fast alle Straßen auf den Pässen rund um den Sellastock ganz frisch asphaltiert. Zusammen mit überschaubarem Verkehr und strahlendem Sonnenschein eine Traumkombination wenn man in dieser grandiosen Landschaft unterwegs ist. Gerade die genialen Strecken in dieser Gegend machte eine Auswahl zwischen den beiden Streckenvarianten schwierig, da man am liebsten alles fahren würde. Eine Variante führte nach dem Sellastock in Richtung Penser Joch und Jaufenpass um dann über das legendäre Timmelsjoch von italienischer Seite aus zum Etappenziel nach Sölden zu kommen. Variante 2 beinhaltete das Würzjoch und führte dann über die alte Brennerstraße zurück nach Tirol, wo als Abschluss noch der Kühtaisattel am Programm stand, bevor man von Norden aus in das Ötztal und nach Sölden kam.

Im Laufe des Tages kamen überraschenderweise einige Meldungen von Teams, die Probleme mit ihren Fahrzeugen hatten. Auch wir statteten einer Werkstatt in Innsbruck einen Besuch ab um unserem Servoölproblem auf den Grund zu gehen. Fazit: Ein Servoschlauch war unter einer Hitzeschutzverkleidung undicht und musste getauscht werden. Der Schlauch war natürlich nicht lagernd und wurde bestellt. Wir sollten am kommenden Tag um 8 Uhr wieder in Innsbruck sein zum Tausch. Weitere "Schäden" an diesem Tag bei anderen Fahrzeugen waren Bremsen/Bremscheiben/Radlager kaputt, Kühlerausgleichsbehälter mit Riss, Wasserkühler defekt usw. Wiedermal wurde bestätigt das das Alpen Rodeo keine Kaffeefahrt oder Schicki-Micki Oldtimer Veranstaltung ist. Großer Dank gebührt hier der Firma Auto Plank in Innsbruck die es schaffte alle Fahrzeuge in kürzester Zeit mit den richtigen Teilen zu versorgen und wieder fit zu machen!

Da das Alpen Rodeo traditionell in Sölden zu Gast ist, stand an diesem Abend ein gemeinsamer Abend bzw. ein gemeinsames Abendessen beim Grauen Bär in Sölden am Programm. Wie immer war es ein unterhaltsamer Abend in Sölden, mit tollen Gesprächen, die bis spät in die Nacht dauerten. Über allem stand natürlich die Hoffnung, das für die dritte Etappe alle Fahrzeuge wieder fit waren. 


Etappe 3 - Sölden - Menaggio

Tag 3 startete mit dem Briefing bei bewölktem Wetter direkt vor der Pension Sportalm in Sölden. Unser BMW war zu diesem Zeitpunkt längst unterwegs nach Innsbruck um den defekten Servoschlauch zu tauschen. Ebenfalls wurde vereinbart für andere Teams die dringend benötigten Ersatzteile mitzubringen. Beim Briefing wurden kurz die Schäden vom Vortag besprochen, die nicht ganz unerheblich waren, bevor es an die Strecke für den anstehenden Tag ging. Die Stimmung war wie gewohnt gut und alle freuten sich auf die kommende Etappe.

Wiederum standen 2 Varianten zur Auswahl. Die erste führte direkt aufs Timmelsjoch, was früh morgens ein  besonderer Fahrspaß ist, zumal das Wetter sichtlich besser wurde und die Sonne zum Vorschein kam. Anschließend gings weiter nach Meran und dann immer westwärts Richtung Stilfser Joch. The greatest driving road in the world, natürlich ein Fixpunkt beim Alpen Rodeo. Heuer sogar mit überschaubarem Verkehr auf Europas höchstem Rummelplatz :-) Die Strecke führte anschließend über den Umbrailpass weiter in die Schweiz über diverse Pässe. Den Abschluss der Variante 1 bildete der wunderschöne Splügenpass. Die Passhöhe, die auch die Grenze zwischen Italien und Schweiz bildet, war schon mehrmals Treffpunkt in der Früh beim Alpen Rodeo, heuer wurde er erstmals von Nord nach Süd gefahren. Anschließend gings bergab in wärme Gefilde in Richtung Comer See. Kurz noch auf die Westseite des Sees gewechselt und nach einer wunderschönen Fahrt in der Dämmerung entlang des Ufers erreichten die Teams den Zielort Menaggio.

Variante 2 machte von Sölden in Richung Norden raus aus dem Ötztal eine Schleife um über den Reschenpass und den Ofenpass zum Munt La Schera Tunnel und somit zum wunderschönen Livigno Tal zu gelangen. Bei absolutem Traumwetter konnte man diese traumhafte Gegend, die fast schon ein kitschiges Ambiente hat, geniessen. Noch dazu gabs in der Zollfreizone sehr günstigen Sprit, was natürlich auch zur ausgelassenen Stimmung beitrug.  Anschließend gings über den Berninapass in die Schweiz wo Klassiker wie Julier-, Albula- oder auch Malojapass am Programm standen. Den Abschluss bildete auch bei dieser Variante der Splügenpass bevor es an den Comer See ging. 

Aufgrund des Austausches vom Servoschlauch kamen wir etwas später an diesem Tag von Sölden weg, was aber überhaupt kein Problem war. Ganz im Gegenteil, für uns ein absolutes Highlight war die abendliche Fahrt entlang des Ufers vom Comer See. Haufenweise kleine Orte wo Menschen im Freien saßen und zu Abend aßen, absolut geile mediterrane Urlaubsstimmung und eine schöne Promenade nach der anderen. Zwischendurch sah man das eine oder andere Team, die sich bereits einen schönen Ort zum Abendessen gesucht hatten, natürlich mit Wahnsinnspanorama über den Comer See. Nach der Ankunft in Menaggio bot sich nach der langen Zeit im Auto noch ein Spaziergang durch die Fußgängerzone an, um abschließend den Tag mit einer originalen italienischen Pizza und ein paar kühlen Getränken ausklingen zu lassen.

Die Autos waren (fast) alle wieder fit, alles war repariert und bereit für die kommenden Aufgaben. Lediglich ein Team musste noch eine Übernachtung in Innsbruck anhängen, da ein Teil nicht sofort lieferbar war. Am nächsten Tag war dann aber auch hier alles repariert und der Roadtrip konnte weitergehen :-)

 


Etappe 4 - Menaggio - Chamonix

Der vierte Tag des Alpen Rodeos startete bei absolutem Traumwetter direkt am Comer See. Vom Hotel aus hatte man eine wunderbare Sicht über den See und die beeindruckende Landschaft rund um den See. Fast kam ein bisschen George Clooney Feeling auf :-) Einige Teams nutzten die einzigartige Kulisse um direkt am See zu frühstücken, denn dann hieß es auch schon ab ins Auto und zum Treffpunkt. Der lag nämlich nicht direkt am Etappenziel des Vortages. Vielmehr mussten die Teams schon vorab einige Kilometer hinter sich bringen um zum morgendlichen Treffpunkt zu gelangen. Es ging vom Comer See aus direkt Richtung Westen mal wieder über die italienisch-schweizerische Grenze durch das schöne Valle Di Menaggio, dann entlang des Luganer Sees bis nach Lugano. Von da aus führte die Strecke nach Norden, denn der Treffpunkt lag direkt am ersten Pass des Tages, dem Lukmanierpass.

Es dauerte einige Zeit, bis auch die letzten verschlafenen Gesichter am Pass ankamen und das Briefing gestartet werden konnte. Dafür war das Wetter und auch die Aussicht ins Tal absolut traumhaft. Kurz darauf saßen die ersten auch schon wieder im Auto und startete in eine phänomenale Kitschkulisse. Die Schweiz sowie die Schweizer Bergwelt zeigte sich an diesem Tag von ihrer schönsten Seite und oft hatte man das Gefühl man fährt von einem Postkartenpanorama zum nächsten. Auf dieser Etappe war an Pässen alles, aber wirklich alles dabei was in der Schweiz an Pässen Rang und Namen hat. Und diese Liste ist lang: Oberalppass, Sustenpass, Grimselpass, Furkapass, Gotthardpass (inkl. Tremola), Nufenenpass usw. Es war einfach nur überwältigend diese Highlights bei so einem schönen Wetter fahren zu können. 

Nach Bezwingen des Nufenenpasses führte die Strecke weiter nach Südwesten in die französische Schweiz, wo man links und rechts der Straße hektarweise Weinberge bewundern konnte. Nicht umsonst gilt der Kanton Wallis als DAS Weinanbaugebiet der Eidgenossen. In den frühen Abendstunden erreichten die ersten Martigny, von wo aus es wieder bergauf auf der Rue De La Forclaz in Richtung Frankreich ging. Die Dämmerung bot ein gigantisches Panorama über das bereits beleuchtete Martigny sowie über das gesamte Tal. Anschließend galt es noch den Col Des Montets zu bezwingen um das Tal der Arve und somit das Etappenziel Chamonix zu erreichen. Nach Check In im Hotel erkundeten wir zu Fuß den weltbekannten Skiort der sich von seiner schönsten Seite zeigte. Zeitgleich mit dem Alpen Rodeo war der Ultra Trail Du Mont-Blanc zu Gast in Chamonix was für eine ausgelassene Stimmung in der Fußgängerzone und in den Restaurants und Lokalen sorgte. Zusätzlich konnte man beim Abendessen den Blick auf den Gletscher genießen, der unerwartet weit ins Tal ragte. Chapeau Chamonix, wir kommen wieder!

Etappe 5 - Chamonix - Briancon

Frühmorgens begann Tag 5 mit einem herrlichen Ausblick aus dem Hotelzimmer auf den bereits von der Morgensonne beleuchteten Gletscher. Kurz darauf gings in den siebten Stock des Hotels um mit einem Panoramablick über Chamonix zu frühstücken. So kann ein Tag starten!

Das Briefing fand etwas außerhalb von Chamonix auf einem Parkplatz statt. Nach und nach trafen die Teams ein und wir starteten mit der Strecke. Traditionell steht an den letzten beiden Tagen des Alpen Rodeos die legendäre Route Des Grandes Alpes am Programm. Es wurde natürlich auch besprochen wie traumhaft die Schweiz am Vortag war und wie es den Teams in den Schweizer Alpen so erging. Glücklicherweise waren keine außerordentlichen Vorkommnisse bei den Fahrzeugen zu melden. Um Punkt 9 Uhr saßen die meisten dann auch schon wieder in ihren Autos und brachen auf zum Teil eins der Route Des Grandes Alpes. Einige wählten den Einstieg über den Col Des Saisies, andere über den Col De La Colombière.

Beide Streckenvarianten waren an diesem Tag wieder voll mit Highlights. Variante 1 führte über den Corment De Roselend weiter zum Skimekka Val D'Isère und auf die "Majestät der Alpen", den höchsten asphaltierten Straßenpass des gesamten Gebirgszuges, den knapp 2800m hohen Col De L'Iséran. Bei traumhaften Wetter und fast Windstille konnte man auf der Passhöhe ein gigantisches Bergpanorama genießen, das man so schnell nicht wieder vergisst, bevor es auf der anderen Seite wieder ins Tal ging. Die Teams hatten hier nur kurz Zeit zum Verschnaufen, denn schon kurz darauf gings wieder bergauf über den wunderschönen Col Du Mont Cenis und weiter zum inzwischen liebgewonnenen Militärpass Colle Delle Finestre. Den Abschluss bildete mit Sestriere ein weitere bekannter Sikort, der durchquert werden musste um zum Etappen ziel Briancon zu gelangen.

Die zweite Variante führte über die Staumauer des Lac du Roselend weiter zum Olympiaort von 1992 Albertville, bevor es über den Col De La Madelein und Col Dü Télégraphe auf den über 2600m hohen Col du Galibier ging. Der Galibier beeindruckt immer wieder mit einer grandiosen Streckenführung und einem Hammerpanorama auf der Passhöhe, die auch die Grenze zwischen den Departments Savoie und Hautes-Alpes markiert. Anschließend führte die Route noch über den Col Du Lautaret und weiter bis zum Etappenziel Briancon. Viele Teams nutzten den schönen Tag um die französischen Alpen ausgiebigst zu befahren. Da über sehr viele der Pässe regelmässig die Tour de France führt, sind die Passtraßen in einem meist traumhaften Zustand. So macht das Fahren einfach Spass!

Abends wurde dann noch im Zielort fein gespeist bevor sich die meisten nach dem schönen aber auch anstrengenden Tag aufs Zimmer verabschiedeten. 

 


Etappe 6 - Briancon - San Remo

Wie jedes Jahr beim Alpen Rodeo verfliegen die Tage wie im Nu. Man ist echt gefordert um die vielen Eindrücke der einzelnen Tage zu verarbeiten und ehe man sich versah startete auch schon Etappe 6 und somit der letzte Tag unseres Roadtrips. In den letzten Jahren haben sich beim Alpen Rodeo einige schöne Traditionen herausgebildet. Eine davon ist, das am letzten Tag auf dem knapp 2400m hohen Col D'Izoard gestartet wird. Der Pass, der besonders bei Radfahrern aufgrund der Tour de France bekannt ist, bietet eine traumhafte Auffahrt zur Passhöhe, die besonders in den frühen Morgenstunden wenn die Sonne gerade aufgeht, ein besonderes Highlight ist!

Nach und nach trafen alle Teams am Col D'Izoard ein und es wurden erstmal haufenweise Bilder und Videos von der spektakulären Kulisse gemacht bevor es mit dem Briefing losgehen konnte. Auch traditionell auf diesem Pass sind die erfrischenden Temperaturen, gerade wenn etwas Wind mit im Spiel ist. Dem konnten wir aber mit heißem Kaffee entgegenwirken. Auch der warme Gaskocher war wie immer ein begehrter Treffpunkt an diesem Morgen :-)

Das Briefing wurde kurz gehalten, damit die Teams endlich loskonnten, um den zweiten Teil der schönen Route Des Grandes Alpes unter die Räder nehmen zu können. Die Strecke der beiden Varianten verlief vorerst gemeinsam, sodass alle Teams die grandiose Abfahrt durch die Gerölllandschaft vom Col D'Izoard geniessen konnten. Kurz nach dem Col de Vars trennten sich Variante 1 und 2 der Route.

Strecke 1 führte wahlweise von Barcelonette direkt auf den über 2300m hohen Col De la Cayolle mitten im Nationalpark Mercantour oder über die eher weniger bekannten Col D'Allos und Col Des Champs. Beide Pässe waren in den Sommermonaten aufgrund von Unwettern längere Zeit gesperrt, konnten aber nun wieder befahren werden. Überall sah man noch die verheerenden Auswirkungen der starken Unwetter und der Felsstürze. Anschließend ging's weiter nach Guillaumes und zum legendären Canyon "Gorges Du Daluis". Die eindrucksvolle Straße, die hoch über dem Grund der Schlucht am Rand der fast senkrecht abfallenden Wände verläuft, bot eindrucksvolle Blicke in die Tiefe. Definitiv ein absolutes Highlight zu fahren und ein Erlebnis das man so schnell nicht vergisst! Doch damit nicht genug. Mit dem "Großes Du Clans" bot sich noch eine weitere Möglichkeit einen genialen Canyon zu befahren bevor der legendäre Col de Turini den würdigen Abschluss dieser Variante bildete und die Strecke danach schnurstracks zum Abschlussziel Sanremo  führte.

Für diejenigen Teams die sich für die zweite Variante entschieden hatten, startete die letzte Etappe nicht minder spektakulär. Die Strecke führte weiter auf der Route Des Grandes Alpes, wobei der knapp 2000m hohe Col De Vars die erste Aufwärmübung war bevor der grandiose Col De La Bonnette mit seiner insgesamt 44km langen Paßstraße und 48 Kehren befahren wurde. Die Strecke ist wunderschön ausgebaut, irgendwann erreicht man die Baumgrenze und es bietet sich einem ein atemberaubender Anblick einer Stein- und Geröllwüste gepaart mit einer einzigartigen Aussicht. Zwischendurch wurden immer wieder alte Militäranlagen aus Napoleons Zeiten passiert bis man die legendäre Cime De La Bonnette erreichte. Die Schleife führt um den höchsten Punkt herum und bildet mit einer Seehöhe von knapp über 2800m den höchsten asphaltierten Punkt der gesamten Alpen. Hier war es natürlich Pflicht eine Pause einzulegen und das Panorama zu geniessen. Eifrigst wurden Erinnerungsfotos geschossen bevor es zur nicht minder spektakulären Abfahrt ins Tal ging. Den Abschluss dieser Etappe bildete schlussendlich auch hier der Col De Turini, der absolute Motorsport Klassiker bekannt von der Rallye Monte Carlo. Anschließend führte die Strecke direkt weiter nach Menton an die Mittelmeerküste. Kilometer um Kilometer wurde die Luft wärmer und man konnte das Meer schon bald riechen. Von Menton aus war es nur noch ein kurzes Stück bis zum Abschlussziel in San Remo.

Nach und nach trafen die Teams im sonnigen San Remo ein wo bereits alles für die Siegerehrung sowie für eine rauschende Abschlussfeier vorbereitet war. Die letzten Challenges wurden abgenommen um die Sieger ermitteln zu können. Die Teams konnten sich direkt nach Ankunft bereits mit gekühltem Bier erfrischen. Überall standen kleine Grüppchen neben den Autos und es wurden Geschichten und Erlebnisse der vergangenen Woche erzählt. Viele waren glücklich sich und ihr Fahrzeug heil nach San Remo gebracht zu haben. Einigen kannte man direkt an das sie mit so vielen Erlebnissen und Eindrücken in der kurzen Zeit einfach überwältigt waren.

Noch vor dem gemeinsamen Abendessen wurde die Siegerehrung durchgeführt, um die Champions des Alpen Rodeos zu küren. Wie das bei Siegerehrungen so ist, stieg die Spannung kontinuierlich bis die Top 3 an der Reihe waren! Um den Rückblick hier nicht unnötig in die Länge zu ziehen, hier die Platzierungen der beiden Veranstaltungen:

Alpen Rodeo - Juni 2021:

1. Platz: Kopp - Kellerhals (CH)

2. Platz: Pikula (AT)

3. Platz: Splittergruppe Nr. 4 (CH)

Passchampions: Kopp - Kellerhals  (85 Pässe gefahren)

Alpen Rodeo - September 2021:

1. Platz: Tiroler Duo (AT)

2. Platz: Karla Q & Ihre Gang (DE)

3. Platz: exa aequo Bleifussindianer und Friedenspfeifen (beide CH)

Passchampions: Tiroler Duo (155 Pässe gefahren)

Wie schon mehrmals passierte es auch heuer wieder (sogar bei beiden Veranstaltungen) das die Sieger der Challenges ebenfalls Pass-Champions wurden, und somit mit zwei Pokalen belohnt wurden. Einsatz zahlt sich aus ;-)

Nach der Siegerehrung ging nahtlos ins Abendessen über und schon kurze Zeit später fanden sich die meisten Teams wieder bei der Bar vorm Hotel ein. Nun begann der gemütliche Teil der Veranstaltung. Geschichte und Erlebnisse wurde erzählt die diese Woche ganz und gar unvergesslich machen. Genau das ist es was das Alpen Rodeo ausmacht. Eine Woche on the road, mit anfangs Fremden und am Ende der Woche Freunden!

Uns als Organisatoren vom Alpen Rodeo bleibt wieder einmal nur ein riesengroßes DANKESCHÖN an alle zu sagen die diese beiden Wochen gemeinsam mit uns zu dem gemacht hat was sie waren. Zwei geniale Veranstaltungen voller geiler Erlebnisse abseits vom Alltag, mitten in Traumlandschaften auf den Traumstraßen der europäischen Alpen. Es war absolut genial mit euch! DANKE das ihr dabei wart. 

 Wir sehen uns vom 27.08. – 02.09.2022 beim Alpen Rodeo!

Wenn du dabei sein möchtest gehts hier zur Anmeldung!